Bei Peter Waterhouse („(Krieg und Welt)“,Salzburg Wien 2006, S.311) lese ich gerade – hierzu passend:
„War Sehen vielleicht Gleiches Sehen, die Gleichungen Sehen?“ (…)
„War Wahrnehmung eine Gleichung? Um die fünf da am Ufer zu sehen, mußte ich der sechste werden?“ (…) „Um die Frau zu sehen, mußte ich wie die Frau werden? Um zu sehen, mußte ich über die Grenzen gehen -“

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Und stichwortartig weitere Anknüpfungsmöglichkeiten:
a) Berkeley: „Esse est percipi“ (Sein ist Wahrgenommenwerden)
b) Samuel Beckett: „Film“
c) Das Fenster bei E.T.A. Hoffmann (z. B. in „Meines Vetters Eckfenster“), Stifter, Raabe, Kafka (z. B. in „Eine kaiserliche Botschaft“)
d) Das Individuum bei Leibniz als „fensterlose Monade“
e) „Innovativ“, fortschrittlich (?) gemeinte Schulbauten der 70er Jahre (ganz bewusst ohne Fenster)

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Den ersten Satz des sehr anregenden Beitrages „Der Blick durch das Fenster“ („Das Zeugenbewusstsein meint einen Zustand bei dem Wahrgenommenes und Wahrnehmender miteinander vollständig verschmelzen.“) hätte ich selber übrigens um eine Nuance anders geschrieben. Hinter das Wörtchen „vollständig“ hätte ich entweder ein Fragezeichen gesetzt oder zuvor ein „irrigerweise“ eingefügt.