Der kultivierte Wilde
Reportage bei Dradio Kultur: Roberto Bolaño wartete vergeblich auf die rettende Lebentransplantation, als er im Alter von 50 Jahren in Barcelona starb. Ein Jahr später, 2004, erscheint sein Riesenwerk „2666“ posthum und unvollendet in den USA und sogleich bricht dort eine regelrechte Bolaño-Mania aus.
Der kultivierte Wilde
Roberto Bolaños Bibliothek
Erkundet von Peter B. Schumann / 4.5.2010 19:30 Uhr
So dichtete man dem chilenischen Schriftsteller neben vielen anderen Mythologisierungen eine Heroinsucht an, ein wildes Leben: gut aussehen, schnell leben, jung sterben – wie James Dean (hieß es). Wild war Bolaño aber vielmehr in seinem unbedingten autodidaktischen Drang zur Literatur, existentiell mit ihr verbunden – ebenso wie mit den politischen Verwicklungen seiner und unserer Zeit. (Er war ein Meister der Vexierspiele, der mit großer Leichtigkeit unzählige Stimmen und Spiele zu einer ganz eigenen Form verdichtet hat).
Unsere Sendung basiert auf einem Gespräch, das Peter B.Schumann mit dem Schriftsteller vor dessen Tod geführt hat.
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat
Quelle: dradio.de
2 Responses to “Der kultivierte Wilde”
Wer hat es denn gestern gehört, oder das Manuskript gelesen?
Ich habe das Manuskript gelesen. Und ich muss sagen, es hat mir nicht wirklich etwas gebracht. Es bleibt ziemlich an der Oberfläche und ist wohl weniger etwas für ‚wilde Leser‘ wie unsereins. Man bekommt nicht so recht ein Bild von ihm und worum es ihm eigentlich in „2666“ und anderen seiner Romane geht. Sein Verhältnis zu anderer, lateinamerikanischer Literatur wird auch nicht unbedingt deutlich. Vielleicht macht es NochNicht Leser neugierig, das weiß ich nicht so genau.