Gespräch mit Hansen und Scheck
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7 Responses to “Gespräch mit Hansen und Scheck”
Auch dem, der „2666“ durch eigene Lektüre schon kennt, gibt dieses unerhört gelungene Gespräch sehr viel.
Hätte ich aber als erstes (vor all meinem Lesen irgendwelcher Werke Roberto Bolaños) auch nur dieses eine Gespräch gehört, ich wäre sofort elektrisiert gewesen. Ich wäre hingegangen als verkappter Lichtenbergianer und hätte meine zweite Hose verkauft, um nur dieses eine Buch „2666“ zu erwerben und es möglichst sofort zu lesen. Diese Erfahrung wünsche ich jetzt möglichst vielen.
Warum Bolano lesen? Das „Gespräch mit Hansen und Scheck“ ist eine und zwar eine sehr gute Antwort auf diese Frage. Und mit allem, was Günter Landsberger in seinem Kommentar schreibt, bin ich vollkommen einverstanden. Hansen und Scheck sprechen Aspekte über Bolano und „2666“ auf sehr kluge Weise an und aus. Z. B. die Frage nach dem Bösen in der Welt, die zentral für „2666“ ist. Zu diesem und anderen Aspekten kann man auch auf diesen unseren Seiten hier im Internet – mit Verlaub – viel Kluges finden. Das alles ist wahre Leseförderung! Wer sie nicht annimmt, hat selbst Schuld. Also, „zweite Hose verkaufen“ – falls nötig – und „elektrisieren lassen“!
Herrn Gierth und Herrn Landsberger kann ich mich nur uneingeschränkt anschliessen. Die Antworten Christian Hansens auf inhaltliche und sprachliche Aspekte von „2666“ fand ich grandios. Beispiellos ebenfalls seine Offenheit in Bezug auf die eigene Biographie und das „Geschäft“ des Übersetzens. Er möge mir verzeihen, aber die Lesung der Textstellen war mir zu emphatisch betont, vielleicht der Situation und den Zuschauern geschuldet. Ich finde, der Text würde gerade dadurch spannender, wenn man ihn unorthodox und beiläufig ruhiger vortragen würde. Aber Herr Hansen ist ja auch kein Vorleser, sondern ein großartiger Übersetzer.
In der neuen Ausgabe der LiteraturNachrichten unter http://www.litprom.de findet sich auf S. 34 und 35 ein Auszug von Christian Hansen zum Thema Bolaño und Übersetzen:
http://www.litprom.de/fileadmin/redakteure/download/_G_LN104_010_FruehjahrLAST.pdf
„Para llegar a Roberto Bolaño – Eine Annäherung.“
Kommentar von Dietmar Hillebrandt, der vielleicht auch ganz gut hierher passt:
Und mir hat gerade auch das laute Vorlesen der Romanepisode durch den mir dabei (sonach nicht nur als Übersetzer) einwandfrei erscheinenden Übermittler Christian Hansen – vor einem Auditorium! – sehr gut gefallen. Zudem: Ein anderer Tonfall als der eigene vermag durchaus neue Perspektiven auf einen Text (und sei’s auch nur in Nuancen) zu eröffnen.
Mich hat insbesondere Hansens Darstellung des „Geschäfts“ des Übersetzens im arte-Mitschnitt und litprom-Text eingenommen, auch ein Stück weit aufgeklärt. Die Intensität, das jahrelange Beschäftigen mit Text und Autor, seine Technik der Annäherung über das Schauspielen (daher vermutlich der Vortragsstil), dass alles kommt mir wie „Übersetzen am Rande des Wahnsinns“ vor. Eine Gratwanderung, gewiss. Da wird ja ein „spiegelbildliches“ werk geschaffen.
Und da kommt schon ‚mal die Frage bei mir auf, warum der Übersetzer nicht komplett die Seiten wechselt und zum Autor wird?