Copyright: The Estate of Roberto Bolano
Roberto Bolaño verbrachte einen Großteil seiner Jugend mit seinen Eltern in Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, um als erklärter Linker an der Aufbruchstimmung während der Regierung Salvador Allendes teilzuhaben. Nach dem Militärputsch vom 11. September 1973 wurde er acht Tage lang gefangen gehalten, konnte dann aber mit Hilfe von Freunden das Land verlassen. Er ging zunächst nach El Salvador und später zurück nach Mexiko. Nach dem Ende des Franco-Regimes verlegte er 1977 seinen Wohnsitz nach Spanien. Dort übte er anfangs verschiedene Hilfsjobs aus, u.a. als Tellerwäscher, Kellner, Nachtwächter und Hafenarbeiter. Seit den Achtzigerjahren lebte er von den Preisgeldern der literarischen Wettbewerbe, an denen er teilnahm.
Roberto Bolaño begann als surrealistischer Lyriker; in Spanien wendete er sich der Prosa zu, mit der er seit den Neunzigerjahren stetig wachsende Erfolge erzielte. 1999 erhielt er für „Los detectives salvajes“ den Premio Herralde de Novela und den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Bolaño litt in seinen letzten Lebensjahren an einer Leberzirrhose und starb während des Wartens auf eine Lebertransplantation; er hinterließ mehrere umfangreiche, unvollendete Werke.
Bolaño galt als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation. Seine Werke werden bisweilen mit denen Julio Cortázars verglichen; den stärksten Einfluss auf sein Werk dürfte aber Jorge Luis Borges gehabt haben, an dessen bibliomane Fantasien viele von Bolaños Werken erinnern. Bemerkenswert ist bei Bolaño das gespaltene Verhältnis zu seinem Heimatland Chile und zur lateinamerikanischen literarischen Tradition generell, sowie seine ausgeprägt satirische Ader.
Quelle: Wikipedia (Hinweis: Diese Biografie wird demnächst ersetzt)