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3 Responses to “Was ist hinter dem Fenster?”
Es wird ein imaginäres. für den Blick bzw. Tiefblick der Phantasie durchlässiges Fenster (schraffierte Konturen!) aufgestoßen und der Frage gegenüber, was dahinter sei, offen gehalten.
Offen bleibt auch, ob es sich dabei um eine verrätselt empirische, eine surrealistische oder eine metaphysische Frage handeln soll.
Zudem: Es sollte nicht vergessen werden, dass dieser Teil des Romans (der Schlussteil) – wie schon der Anfangsteil – aus der Sicht des Tagebuchschreibers Juan García Madero verfasst worden ist.
Macht er schließlich doch Ernst mit dem Diktum des 3. Februar (S.769): „Lupe sagt, wir seien die letzten wahrhaftigen, noch in Mexiko verbliebenen Realviszeralisten.“? Deutet er an, dass er ein Erbe antritt? Und macht er dies dadurch ersichtlich, dass er Cesárea Tinajeros einziges Gedicht imitatorisch weiterschreibt bzw. zu einer Schwundform macht und uns als Leser… ebenfalls zu Deutungen ermuntert?
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Was suchte Cesárea, als sie sich von Amadeo Salvatierra verabschiedete, um in die „Kulturwüste Sonora“ (S.587), wie er es nannte, zu gehen?
„Und Cesárea schenkte mir einen kurzen Seitenblick und sagte, das sei die gemeinsame Zukunft aller Sterblichen, sich eine Arbeit und einen Platz zum Leben zu suchen.“ (S.586)
„Das war das letzte Mal, daß ich sie lebend sah. Heiter und gelöst. Und dann war alles vorbei.“ (S.587)
Ein romantischer Hund!
Der Rahmen des Fensters ist zu Wörtern in Sätzen geworden, die auf der Suche nach sich selbst sind. Sie drehen sich unendlich um eine “Mitte, in der ein großer Wille steht” (Rilke „Der Panther“).
Der Wille des Dichters. Der Inhalt des Fensters, sein Sinn, ist fast abhanden gekommen, er findet sich bloß noch zwischen den Worten des Rahmens, dem Namenlosen eine Sprache, im Blick und den Gedanken der Leser.
Vielleicht auch ein Spiegel, in dem wir uns selbst erkennen.
Vielleicht der unsichtbare Gott, den es nicht gibt.
Vielleicht die „Stadt der Unsterblichen“ aus J. L. Borges Erzählung „Der Unsterbliche“.